Tipps zum Trinken bei Sommerhitze
An heißen Sommertagen müssen wir ausreichend trinken – bester Durstlöscher ist Wasser. Mehr Geschmack liefern Kräuter- und Früchtetees, stark verdünnte Säfte oder selbst gemixtes Infused Water mit Früchten und Kräutern. Am besten verträglich sind „normal“ temperierte Getränke, weder eiskalt noch zu heiß ist vorteilhaft bei Hitze. Wer das Trinken gerne vergisst, sollte sich seine Getränke einladend bereitstellen.
Im Durschnitte brauchen Erwachsene etwa 2,5 Liter Wasser pro Tag zum Ausgleich der ausgeschiedenen Menge. Den größten Teil davon nehmen wir über Getränke auf, als Richtwert gilt mind. etwa 1,5 Liter oder 6 Gläsern à 250 ml. Der Rest der benötigten Flüssigkeit wird über die Nahrung aufgenommen. Diese Mengen variieren je nach Alter und Körpergewicht und gelten für „normale“ Temperaturen und Bedingungen.
Bei höheren Temperaturen und sportlicher Betätigung mit starkem Schwitzen braucht es ein Mehrfaches davon.
Bei Hitze ausreichend zu trinken ist nichts Neues. Bei höheren Temperaturen schützt sich unser Körper durch Schwitzen vor Überhitzung und gibt dabei mit dem Schweiß über die Haut reichlich Wasser ab, besonders, wenn wir uns bewegen oder gar sportlich aktiv sind.
Dieser Wasserverlust muss durch Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden, damit wir nicht „austrockenen“ (dehydrieren) und fit durch die heißen Tage kommen. Zu wenig trinken kann müde, unkonzentriert, schwach und schwindelig machen. Auch Kopfschmerzen sind eine mögliche Folge. Ein gutes Zeichen für ausreichendes Trinken ist ein hellgelb gefärbter Urin.
Was sind die besten Durstlöscher?
Wasser,
Früchte- und Kräutertee
Stark verdünnte Fruchtsäfte und Fruchtschorlen
Flüssige Süßigkeiten: z. B. Limo, Cola oder Eistee und auch die Light-Varianten
Durstlöscher sollen uns mit Flüssigkeit versorgen aber keine unnötigen Kalorien liefern. Flüssige Süßigkeiten wie Limo, Cola oder Eistee sind daher weniger geeignet. Sie enthalten viel Zucker und stillen den Durst nicht effektiv. Auch die mit Süßstoff gesüßten Light-Varianten sind nicht geeignet, um den gesamten Flüssigkeitsbedarf damit zu decken.
Säfte pur sind eher flüssiges Obst als durstlöschende Getränke. Auch sie enthalten reichlich fruchteigenen Zucker. Verdünnt mit Wasser im Verhältnis 1 Teil Saft zu 4 Teilen Wasser sind sie aber eine Alternative zu den Süßgetränken.
Auch Früchte- und Kräutertees können die Basis sein für leckere selbstgemixte Drinks, aufgepeppt mit einem Schuss Fruchtsaft, Zitrone und frischen Kräutern.
Unser bester Durstlöcher ist aber immer noch Wasser. Ob Leitungs- oder Mineralwasser, mit oder ohne Kohlensäure, hängt von persönlichen Vorlieben ab. Prickelndes Wasser empfinden manche als erfrischender. Wenn man den Blubber im Magen und Darm gut verträgt, spricht nichts dagegen. Leitungswasser ist in Deutschland bestens geeignet. Mit einem eigenen Sprudler wählt man die ökologischste Variante und spart sich auch noch das Kistenschleppen.
Wer lieber mit „Geschmack“ trinkt, kann sich sein Wasser mit Früchten, Gemüse und Kräutern aromatisieren. Dieses selbst gemixte „Infused Water“ geht einfach, spart Zucker und Kalorien, sieht ansprechend aus und schmeckt lecker.
Probieren Sie Gurke mit Minze und Erdbeeren oder Himbeeren und Wassermelone mit Basilikum. Auch Rosmarin mit Zitrone oder Limette wirken sehr erfrischend. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und wenn das Wasser leer getrunken ist, kann man das Obst noch essen. Man kann auch gefrorene Früchte verwenden. Dann braucht das Getränk nicht in den Kühlschrank und man spart die Eiswürfel. Aber Vorsicht, nicht eiskalt trinken!
Ein Stück Ingwer bringt eine leichte Schärfe und ein Schuss Apfelessig macht das Getränk säuerlich herb. Abgerundet mit ein wenig Süße, z. B. Honig oder Ahornsirup, sind wir schon nah dran am Trendgetränk Swichtel.
Heiß, kalt oder warm?
Dass sehr kalte oder heiße Getränke aktiv in die Wärmeregulation des Körpers eingreifen, wird immer wieder behauptet, ist wissenschaftlich aber nicht bestätigt.1 Wenn es sehr heiß ist, möchten wir uns am liebsten mit eiskalten Getränken erfrischen. Die Rechnung geht aber leider nicht auf. Im Magen muss die eiskalte Flüssigkeit erst auf Körpertemperatur gebracht werden. Das kostet Zeit und die Flüssigkeit ist erst nach und nach verfügbar. Außerdem ist Eiskaltes nicht sehr magenverträglich. Ab und zu etwas Kühles darf es aber sein, wenn es sehr warm ist und man sich damit erfrischen kann
Heißer Kaffee oder Tee sind auch nicht sinnvoll, wenn wir überhaupt bei Hitze darauf Lust haben. Unser Körper erweitert die Gefäße, um die zusätzliche Wärme abzugeben und wir schwitzen noch mehr. Die richtige Trinktemperatur für heiße Tage liegt also in der Mitte. Lauwarme bzw. zimmerwarme Getränke stillen den Durst am besten. Die Flüssigkeit wird rasch aufgenommen und unser Körper braucht nichts auszugleichen.
Fazit: Am wichtigsten ist, dass wir ausreichend trinken, wobei zu kalt oder zu heiß als Extreme nicht sinnvoll sind.
1 Justus-Liebig-Universität Giessen. Physiologisches Institut. PD Dr. Gernot Kuhnen.
Trinken an heißen Tagen. https://www.uni-giessen.de/fbz/fb11/institute/physiologie/lehre/alltag/trinken
Trinken – nicht vergessen
Wenn es sehr heiß ist, sind die meisten Menschen durstiger und trinken automatisch mehr. Damit man im hektischen Alltag trotzdem das Trinken nicht vergisst, stellt man sich sein selbstgemixtes „Infused Water“ am besten in einer schönen Flasche oder Karaffe einladend in Sichtweite bereit.
Besonders ältere Menschen mit ihrem geringeren Durstempfinden brauchen feste Trinkrituale. Wenn sie bei heißen Temperaturen zu wenig Flüssigkeit aufnehmen, kann dies zu Austrocknung (Dehydration) führen mit gefährlichen Folgen.
Auch Kinder müssen häufiger ans Trinken erinnert werden, weil sie es beim Spielen gerne vergessen. Ständiges Nuckeln an der Flasche bei Kleinkindern ist aber selbst mit Wasser nicht sinnvoll und kann langfristig den Zähnen schaden.
Ayurveda: Pitta-Ausgleich im Sommer
Nach der ayurvedischen Lehre herrscht im Sommer das Pitta-Dosha (mit den Elementen Feuer und Wasser) vor, das mit entsprechenden Ernährungs- und Verhaltensweisen ausgeglichen werden kann. Auf eiskalte Getränke sollten dabei auch verzichtet werden, weil dadurch das Verdauungsfeuer Agni, das nach Ayurveda im Sommer eh schwächer ist, noch weiter reduziert wird. Es werden zimmerwarme Getränke empfohlen, die dennoch eine kühlende Wirkung haben. Als Teesorten wirken z. B. Melisse, Pfefferminze und Salbei, mit etwas Zitrone verfeinert kühlend, sogar wenn sie warm getrunken werden.
Besonders kühlend gilt im Ayurveda auch die Kokosnuss. Getränke mit Kokoswasser oder verdünnter Kokosmilch erfrischen nicht nur, sie schmecken auch tropisch lecker.
Schnell zubereitet: Kokoslassi
Zutaten:
- Naturjoghurt oder Kokosjoghurt
- Kokosmilch
- Süßungsmittel z. B. Vollrohrzucker, Dattel- oder Rübensirup
- Wasser oder Kokoswasser
Joghurt mit etwas Kokosmilch und Wasser verquirlen. Süßungsmittel zugeben, wenn gewünscht. Sehr fein mit einem Schuss Rosenwasser und Vanille oder würzig mit etwas Kurkuma-, Kardamom- und Ingwerpulver.